Pi-hole: Die ultimative Lösung für werbefreies Surfen im Heimnetzwerk

pi-hole

Das Internet ist voller Werbung – Pop-ups, Banner und Tracking-Skripte sind allgegenwärtig. Viele Nutzer greifen deshalb zu Browser-Erweiterungen wie AdBlock, um Werbung zu blockieren. Doch was, wenn es eine effektivere Lösung gibt? Hier kommt Pi-hole ins Spiel – ein netzwerkweiter Werbeblocker, der auf einem Raspberry Pi oder einem anderen Linux-Gerät läuft.

In diesem Blogartikel erfährst du, was Pi-hole ist, welche Vorteile es bietet und wie du es in deinem Heimnetzwerk einrichtest.


Was ist Pi-hole?

Pi-hole ist eine Open-Source-Software, die als DNS-Filter fungiert. Anstatt Werbung nur im Browser zu blockieren, filtert Pi-hole Werbung bereits auf DNS-Ebene, bevor sie dein Gerät erreicht. Das bedeutet:

  • Keine Werbung auf Smartphones, Tablets, Smart-TVs und anderen Geräten
  • Schnellere Ladezeiten von Webseiten
  • Mehr Privatsphäre durch weniger Tracking

Das Besondere daran: Pi-hole funktioniert netzwerkweit, ohne dass zusätzliche Software auf den Endgeräten installiert werden muss.

Pi-hole wurde ursprünglich für den Einsatz auf einem Raspberry Pi entwickelt, kann aber auch auf anderen Systemen laufen, darunter Linux-Server und sogar Docker-Container.


Warum Pi-hole statt eines herkömmlichen Adblockers?

Browserbasierte Werbeblocker wie uBlock Origin oder AdBlock sind nützlich, haben aber einige Einschränkungen:

  • Sie funktionieren nur im Browser, nicht in Apps oder Smart-TVs
  • Manche Webseiten erkennen Adblocker und blockieren den Zugriff
  • Tracking-Skripte können teilweise trotzdem aktiv sein

Pi-hole hingegen blockiert Werbung und Tracking für das gesamte Netzwerk – egal, ob du am PC surfst, YouTube-Videos auf dem Smart-TV ansiehst oder eine App auf dem Smartphone nutzt.


Voraussetzungen für die Installation

Um Pi-hole zu nutzen, benötigst du:

  • Einen Raspberry Pi (oder alternativ einen Linux-Server/Docker-Container)
  • Eine MicroSD-Karte mit mindestens 8 GB Speicher
  • Eine stabile Internetverbindung
  • Zugriff auf den Router, um die DNS-Einstellungen anzupassen

Falls du noch keinen Raspberry Pi besitzt, findest du hier ein passendes Set auf Amazon:

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Alternativ gibt es auch ein günstigeres Modell:

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Pi-hole installieren – Schritt für Schritt

1. Raspberry Pi vorbereiten

Installiere Raspberry Pi OS (Lite-Version reicht aus) und aktualisiere das System:

sudo apt update && sudo apt upgrade -y

2. Pi-hole installieren

Führe den folgenden Befehl aus:

curl -sSL https://install.pi-hole.net | bash

Der Installationsassistent führt dich durch die Einrichtung. Du kannst den Standard-DNS-Provider wählen (z. B. Cloudflare oder Google) und eine Weboberfläche aktivieren, um Statistiken und Blocklisten bequem zu verwalten.

3. Router anpassen

Damit alle Geräte im Netzwerk Pi-hole nutzen, musst du im Router die DNS-Server-Adresse auf die IP des Raspberry Pi setzen. Danach läuft der gesamte Internetverkehr über Pi-hole, und Werbung wird automatisch herausgefiltert.


Feinabstimmung und Konfiguration von Pi-hole

Nach der Grundinstallation kannst du Pi-hole individuell anpassen. Hier sind einige empfohlene Einstellungen:

1. Eigene Blocklisten hinzufügen

Standardmäßig nutzt Pihole bekannte Werbeblocker-Listen, aber du kannst eigene Listen ergänzen. Empfehlenswert ist u.A. :

Dies Liste kannst du über die Weboberfläche von Pi-hole unter „Group Management“ > „Adlists“ hinzufügen.

2. Geräte von der Filterung ausnehmen

Falls du bestimmte Geräte von der Werbung-Blockierung ausschließen möchtest (z. B. eine Spielekonsole), kannst du deren IP-Adresse auf eine Whitelist setzen.

3. Integration mit Unbound für mehr Privatsphäre

Pi-hole kann mit Unbound kombiniert werden, um einen eigenen DNS-Resolver zu nutzen. Dadurch wird die Abhängigkeit von externen DNS-Diensten wie Google oder Cloudflare reduziert. Die Installation von Unbound erfolgt mit:

sudo apt install unbound -y

Danach kannst du Pi-hole so konfigurieren, dass es Unbound als DNS-Resolver nutzt.

Erweiterte Funktionen von Pi-hole

Pi-hole kann mehr als nur Werbung blockieren:

  • Schutz vor Tracking – Blockiere unerwünschte Tracking-Domains
  • Statistiken in Echtzeit – Sieh dir in der Weboberfläche an, wie viele Anfragen gefiltert wurden
  • Individuelle Blocklisten – Ergänze eigene Listen für noch besseren Schutz
  • Performance-Optimierung – Reduziere überflüssige DNS-Anfragen und beschleunige dein Netzwerk
  • Benachrichtigungen und Protokolle – Überprüfe detaillierte Logs zu blockierten Anfragen

Alternative Einsatzmöglichkeiten für Pi-hole

Neben der klassischen Nutzung als Werbeblocker gibt es weitere interessante Anwendungsfälle für Pi-hole:

1. Kinderschutz und Jugendschutzfilter

Pi-hole kann verwendet werden, um jugendgefährdende Webseiten zu blockieren. Es gibt spezielle Blocklisten für Inhalte wie Glücksspiel, Gewalt und nicht jugendfreie Webseiten.

2. IoT-Geräte absichern

Viele smarte Geräte wie Alexa, Smart-TVs oder Überwachungskameras senden unbemerkt Daten an Hersteller. Mit Pi-hole kannst du verdächtige Domains blockieren und deine Privatsphäre schützen.

3. Firmen- oder Gäste-Netzwerke schützen

Pihole kann auch in kleinen Unternehmen oder Gäste-WLANs eingesetzt werden, um störende Werbung und potenziell schädliche Seiten zu blockieren.


Fazit: Lohnt sich Pihole?

Ja! Pihole ist eine leistungsstarke, kostenlose und einfache Möglichkeit, Werbung und Tracker aus dem Heimnetzwerk zu verbannen. Die Einrichtung dauert nur wenige Minuten, und der Effekt ist sofort spürbar – keine nervige Werbung mehr auf allen Geräten.

Falls du dein Surferlebnis verbessern und gleichzeitig deine Privatsphäre schützen möchtest, ist Pi-hole definitiv einen Versuch wert.

Hast du Pi-hole bereits ausprobiert? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren.

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Mein Name ist Christian, und ich bin der Gründer und Autor von smarthome-blog.de. Als Technik-Enthusiast mit einer Leidenschaft für Smart-Home-Lösungen möchte ich mein Wissen und meine Erfahrungen mit Ihnen teilen. Mein Ziel ist es, komplexe Technologien verständlich zu erklären und Ihnen zu helfen, Ihr Zuhause auf einfache Weise smarter zu machen. Seit Jahren beschäftige ich mich intensiv mit Smart-Home-Systemen, und ich freue mich, meine Expertise und praktischen Tipps auf diesem Blog weiterzugeben, um Ihr Zuhause komfortabler und zukunftssicher zu gestalten.

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