TrueNAS: Die beste NAS-Software für Heimnutzer?
Was ist TrueNAS?
Wer zu Hause große Mengen an Daten sicher speichern und verwalten möchte, stößt schnell auf den Begriff TrueNAS. Doch was genau steckt dahinter? TrueNAS ist eine leistungsstarke, kostenlose und Open-Source-basierte NAS-Software, mit der sich ein Network Attached Storage (NAS) erstellen lässt.
Die Software wurde von iXsystems entwickelt und ist in zwei Varianten erhältlich:
- TrueNAS Core – Die klassische und bewährte Variante auf Basis von FreeBSD und ZFS.
- TrueNAS Scale – Eine modernere Version, die auf Linux basiert und zusätzliche Funktionen wie Docker und Kubernetes bietet.
Ob als Medienserver, Backup-Lösung oder private Cloud – TrueNAS bietet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für Heimnutzer.
TrueNAS Core vs. TrueNAS Scale: Welche Version ist besser?
Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, je nachdem, welche Anforderungen an das NAS-System gestellt werden.
Feature | TrueNAS Core | TrueNAS Scale |
---|---|---|
Betriebssystem | FreeBSD | Linux |
Dateisystem | ZFS | ZFS |
Virtualisierung | Ja (VMs) | Ja (VMs, Docker, Kubernetes) |
Plugins & Apps | Jails & Plugins | Docker-Container & Apps |
Clustering | Nein | Ja |
Performance | Stabil & ausgereift | Flexibel & zukunftssicher |
Wann sollte TrueNAS Core gewählt werden?
- Wenn eine bewährte, stabile und zuverlässige NAS-Lösung gewünscht ist.
- Wenn keine komplexen Anwendungen wie Docker oder Kubernetes benötigt werden.
Wann ist TrueNAS Scale besser?
- Wenn eine flexible, moderne Lösung mit Linux bevorzugt wird.
- Wenn Docker-Container oder Kubernetes genutzt werden sollen.
- Wenn das NAS später zu einem Cluster ausgebaut werden soll.
TrueNAS selbst einrichten: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Mit TrueNAS kann aus einem alten PC oder einem speziellen NAS-Server ganz einfach ein leistungsfähiges Speichersystem erstellt werden.
1. Hardware vorbereiten
Bevor mit der Installation begonnen werden kann, wird folgende Hardware benötigt:
- PC oder Server mit mindestens 8 GB RAM (empfohlen für ZFS).
- Festplatten für die Datenspeicherung.
- USB-Stick oder DVD für die Installation.
2. TrueNAS herunterladen
- Die offizielle Website truenas.com aufrufen.
- Die passende Version herunterladen (Core oder Scale).
- Einen bootfähigen USB-Stick mit Rufus oder balenaEtcher erstellen.
3. TrueNAS installieren
- Den PC vom USB-Stick starten.
- Den Installationsanweisungen folgen und die Festplatte für das Betriebssystem wählen.
- Nach der Installation startet TrueNAS mit einer Web-Oberfläche, die über eine IP-Adresse im Browser aufgerufen werden kann.
4. Ersteinrichtung und Konfiguration
- In die TrueNAS-Weboberfläche einloggen.
- Ein ZFS-Pool mit den Festplatten erstellen.
- Freigaben (SMB, NFS oder iSCSI) einrichten, um Dateien im Netzwerk zu teilen.
- Optional: Plugins oder Docker-Container für zusätzliche Funktionen installieren.
Alternativen zu TrueNAS: Gibt es bessere Optionen?
TrueNAS ist eine der besten NAS-Softwares, aber es gibt auch Alternativen:
- Unraid – Bietet flexible Speicherverwaltung, ist aber kostenpflichtig.
- OpenMediaVault – Eine schlanke, einfache NAS-Software auf Debian-Basis.
- XigmaNAS – Eine weitere FreeBSD-basierte NAS-Software.
Für maximale Zuverlässigkeit und Features bleibt TrueNAS Core oder Scale jedoch eine der besten kostenlosen Lösungen.
Leistungsfähigkeit und Vorteile von TrueNAS
TrueNAS bietet eine Reihe von Vorteilen, die es für Heimnutzer besonders attraktiv machen:
- Hohe Datensicherheit: Das ZFS-Dateisystem schützt vor Datenkorruption und ermöglicht Snapshots zur Wiederherstellung älterer Versionen.
- Flexibilität: TrueNAS kann als Medienserver, Backup-System oder private Cloud genutzt werden.
- Erweiterbarkeit: Durch Plugins und Virtualisierung kann das System nach Bedarf angepasst werden.
- Kostenlos und Open Source: Im Gegensatz zu kommerziellen NAS-Lösungen wie Synology oder QNAP ist TrueNAS komplett kostenlos.
- Hohe Performance: Durch den intelligenten Umgang mit Speicherplatz und RAM bietet TrueNAS eine sehr gute Lesegeschwindigkeit und Datendurchsatz.
Mögliche Nachteile von TrueNAS
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Herausforderungen:
- Höhere Hardwareanforderungen: TrueNAS benötigt mindestens 8 GB RAM, um stabil zu laufen.
- Komplexere Einrichtung: Im Vergleich zu fertigen NAS-Systemen von Synology oder QNAP ist die Installation und Konfiguration technischer.
- Kein offizieller Support: Als Open-Source-Projekt gibt es keinen direkten Kundensupport, aber eine große Community, die bei Problemen hilft.
Für wen eignet sich TrueNAS?
TrueNAS ist ideal für Nutzer, die:
- Ein leistungsstarkes, sicheres und flexibles NAS selbst aufbauen wollen.
- Wert auf hohe Datensicherheit und Open-Source-Software legen.
- Bereits etwas Erfahrung mit Netzwerk- und Speichersystemen haben oder sich einarbeiten möchten.
Wer eine einfache Plug-and-Play-Lösung sucht, ist mit kommerziellen Systemen wie Synology oder QNAP möglicherweise besser beraten.
Fazit: Ist TrueNAS die richtige Wahl für Heimnutzer?
Ja, wenn ein leistungsstarkes, kostenloses und flexibles NAS-System gesucht wird. TrueNAS bietet alles, was für ein sicheres und zuverlässiges Heim-NAS erforderlich ist.
- TrueNAS Core ist ideal für stabile NAS-Systeme ohne viel Schnickschnack.
- TrueNAS Scale eignet sich für moderne Setups mit Containern und Clustering.
Mit der richtigen Hardware und dieser Anleitung kann TrueNAS in wenigen Schritten eingerichtet und ein leistungsstarkes NAS-System im eigenen Heimnetzwerk betrieben werden.
Foto von Jakob Owens auf Unsplash
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